Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 3/15 - page 15

Wissenschaft und Forschung
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Foto: salman2/fotolia
Nach der Einführung mechanischer Produktionsanlagen, der arbeitsteiligen Massenproduktion und der Auto-
matisierung der Produktionsprozesse zeichnet sich derzeit die vierte industrielle Revolution ab. Der dafür einge-
führte Begriff „Industrie 4.0“ weist den Weg hin zu intelligenten, vernetzten Systemen.
Arbeitskreis Industrie 4.0
am ThZM gegründet
Grundlegende Idee ist die Nutzung von
Entwicklungen und Fortschritten der IT-
Welt in der klassischen Automatisie-
rungstechnik und ihren Anwendungs-
branchen wie der Produktion, der Fer-
tigung oder der Verfahrenstechnik.
Im Zentrum des „Internets der Dinge,
Daten und Dienste“ steht die intelligen-
te Fabrik, in der Fachwelt auch oft als
Smart Factory bezeichnet. In ihr kom-
munizieren Menschen, Maschinen und
Ressourcen so selbstverständlich wie in
einem sozialen Netzwerk miteinander.
Die Maschinen in Smart Factories sind
global vernetzt und organisieren sich
weitgehend eigenständig. Die Teile und
Werkzeuge in der Produktion wissen,
wer sie sind, wie ihr Zustand ist und
was als nächstes geschehen muss. Eine
Institut für Fügetechnik und Werkstoff-
prüfung Jena, GFE - Gesellschaft für
Fertigungstechnik und Entwicklung
Schmalkalden, Fachhochschule Schmal-
kalden und die Ernst-Abbe-Hochschule
Jena. Zum Sprecher des Arbeitskreises
wurde der Ilmenauer Professor Dr. Jean
Pierre Bergmann, Leiter der Fachge-
biete Fertigungstechnik und Fabrik-
betrieb an der Fakultät für Maschinen-
bau der TU Ilmenau, ernannt.
Der Arbeitskreis sieht den Schwerpunkt
seiner Arbeit als Beratungs- und Kom-
petenzzentrum vor allem darin, die
Merkmale von Industrie 4.0 für Thürin-
ger Unternehmen zu entwickeln, diese
zu beraten und in gemeinsamen FuE-
Projekte zu initiieren. (em)
Wechselbeziehung, die man auch Smart Production
nennt. Für die Menschen entstehen daraus neue
Aufgabenprofile und Anforderungen. Ihre Arbeit wird
komplexer und dynamischer. Auch die fertigen Pro-
dukte an sich werden „smart“. Sie kennen ihren Zu-
stand in ihrem gesamten Lebenszyklus und wissen,
wann sie produziert oder wohin sie geliefert wurden,
wann sie repariert und ersetzt werden müssen. Her-
kömmliche Wertschöpfungsketten verändern sich und
neue Geschäftsmodelle entstehen. Die Visionen von
Industrie 4.0 werden nicht nur durch die technologi-
sche Dimension gekennzeichnet. Auch in der Ferti-
gung der Zukunft wird der Mensch eine zentrale und
immer wichtigere und verantwortungsvollere Rolle
einnehmen.
Um diesen Trends Rechnung zu tragen, wurde am
Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM) ein Ar-
beitskreis Industrie 4.0 gegründet. Mitglieder sind die
Zentrumspartner TU Ilmenau, ifw - Günter-Köhler-
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