Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 3/15 - page 32

Gesundheit
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Grafik: Clockwise Consulting
MitarbeiterInnen sind die wichtigste Ressource und damit der größte Stellhebel des Unternehmens. Sie gilt es, ge-
rade in Zeiten rapiden Wandels zu fördern. Daher findet immer stärker das betriebliche Gesundheitsmanagement
(BGM) Einzug in Unternehmen. Das betriebliche Gesundheitsmanagement ist aber nur erfolgreich, wenn es eine
genaue Analyse, zugeschnittene Maßnahmen, eine aktive Beteiligung der Mitarbeiter und ausreichend unterneh-
merische Ressourcen besitzt. Der folgende Ansatz gibt eine Orientierungshilfe zur Umsetzung und fasst Schritte
und darin enthaltende Aktivitäten zusammen.
Ein Gastbeitrag von Benjamin Koch, Organisationsberater der
Clockwise Consulting, Business Coach und Sportpsychologe.
Betriebliches Gesundheits-
management in KMUs
Initialisierung / Analyse
Bevor Maßnahmen des BGM ergriffen
werden, ist es notwendig festzustellen,
auf welche Unternehmensstrukturen
und Ressourcen bei einer möglichen
Durchführung zurückgegriffen werden
kann. Die Ist-Analyse erfolgt dann auf
quantitativer Ebene (Analyse von Fehl-
zeiten und Altersstrukturen sowie Mit-
arbeiterbefragungen) und qualitativer
Ebene (Arbeitszirkeln oder Experten-
interviews). Ein wichtiges Element stellt
hierbei die Gefährdungsbeurteilung
psychischer Belastungen dar. Aufgrund
des Zuwachses psyschischer Belastun-
gen wurden diese 2013 in das Arbeits-
schutzgesetz aufgenommen (§ 4 Nr. 1,
ArbSchG). Arbeitgeber unterstehen nach
dieser Gesetzesänderung der Dokumen-
wahrscheinlichkeit stark erhöht. Die
Vorbildrolle der Geschäftsführung und
der Führungskräfte, das Bereitstellen
von Ressourcen sowie das Einbeziehen
der Mitarbeiter in die Umsetzung be-
günstigen zusätzlich den Erfolg des Ge-
sundheitsmanagements.
Evaluation und Transfer
Bei der Evaluation ist es sinnvoll, auf
anfänglich getroffene Zielvorstellungen
und geschaffene Strukturen einzuge-
hen. Neben dem Erfolg liefert gerade
der Misserfolg wertvolle Hinweise, die
eine Steigerung der zukünftigen Pro-
zessqualität mit sich bringen können.
tationspflicht von Risikobeurteilungen, Präventions-
maßnahmen und Wirksamkeitskontrollen. Empfeh-
lenswert hierbei ist es, das geschulte Auge und fun-
dierte Wissen eines Arbeitspsychologen zu nutzen, da
die Kompetenzen im Bereich Testdiagnostik die Ana-
lyse erheblich vereinfachen und verbessern.
Entwicklung und Umsetzung
von Maßnahmen
Mithilfe der analysierten IST-Situation kann im nächs-
ten Schritt damit begonnen werden, Maßnahmen zur
Verbesserung von Gesundheit und Ergonomie zu ge-
stalten. Dabei können korrektive, intervenierende und
präventive Maßnahmen durchgeführt werden. Im
Bewegungsbereich kommt der Neuen Rückenschule
nach der KddR eine zentrale Rolle zu. Durch Gesund-
heitszirkel, kontinuierlich wiederholte Veranstaltun-
gen und eine abgestimmte Unternehmenskommu-
nikation wird die Attraktivität und die Umsetzungs-
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Modell des betrieblichen Gesundheitsmanagements
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